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eristokratie:nokixel:kornmann [2018/08/14 14:40] – Cpt. Bucky Saia | eristokratie:nokixel:kornmann [2018/08/14 15:08] (aktuell) – [Korndämon] Bwana Honolulu | ||
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- | ====== | + | ====== Korndämon ====== |
- | Der Kornmann | + | " |
+ | ===== Kornmann ===== | ||
- | ===== Namen ===== | ||
+ | Der Kornmann ist ein männlicher Korndämon und Kinderschreck der deutschen Sage, der sich im Feld und Acker aufhält. | ||
- | Der Kornmann hat verschiedene Namen. Einige davon haben mit Feldfrüchten zu tun, so Hafermann, Roggenmann, Weizenmann, Gerstenmann, | + | ==== Aussehen |
+ | |||
- | Weitere Namen beziehen sich auf andere Feldpflanzen oder auf die Ernte selber, so Grummetkerl, | + | === Aussehen === |
+ | |||
+ | Der Kornmann trägt einen großen schwarzen Hut und einen gewaltig großen Stock. Er hat rote Augen und einen feurigen Mund. Der Kornmann wird auch hellweiß gedacht. Er hat ein schwarzes Gesicht, wird daher auch als schwarzer Mann bezeichnet. | ||
- | Der Kornmann wird auch im Diminutiv benannt, was auf seine manchmal zwergenartige Gestalt hinweist. Zu den entsprechenden Namen gehören Kornmännchen, | + | === Wesen === |
- | ===== Aussehen | + | Der Kornmann wohnt in einer unterirdischen Höhle. Er umwandelt die Kornhaufen auf dem Feld. Wo er sich setzt, da liegt das Getreide zu allen vier Seiten geglättet. Der Kornmann lockt und neckt die Wanderer, führt auch solche, die ihm begegnen, durch die Luft hinweg, so wie es auch der wilde Jäger macht. Dazu passt, dass er als schwarzer Mann auch mit dem Wetter verbunden ist. Zieht bei der Ernte ein Gewitter auf, so kommt der schwarze Mann. |
- | ==== Aussehen | + | ==== Kornmann als Kinderschreck |
+ | Der Kornmann fängt die Kinder und nimmt sie mit. Er steckt Kinder in seinen Sack und bringt sie in seine unterirdische Höhle. Manchmal nimmt der Kornmann die Kinder nur für begrenze Zeit mit, verschleppt sie etwa in den Wald und bringt sie nach Jahresfrist wieder zurück auf den Acker. Häufiger nimmt er sie dauerhaft mit. | ||
- | Der Kornmann | + | Manchmal nimmt der Kornmann |
- | Der Kornmann | + | Mancherorts übernimmt der Kornmann oftmals auch Kinderschreckfunktionen |
- | Der Kornmann | + | Teilweise nimmt der Kornmann |
- | ==== Wesen ==== | + | ===== Roggenmuhme |
+ | Die Roggenmuhme ist ein weiblicher Korndämon und Kinderschreck der deutschen Sage, der sich im Feld und Acker aufhält. | ||
+ | Die Roggenmuhme geht im Feld auf und ab, ernährt sich vom Korn und reißt die unreifen Ähren aus. Wenn sie dem Bauer zürnt, so dorrt sie sein Feld aus und straft ihn auf diese Weise. Allgemein sorgt das Durchschreiten des Feldes durch die Roggenmuhme allerdings für Fruchtbarkeit. Bei der Ernte flieht sie in die letzte Garbe. Die Roggenmuhme erhält auch einen Anteil an der Ernte, der entweder stehen gelassen oder ins Feld geworfen wird. Diese Sitte soll die Roggenmuhme gnädig stimmen und ein fruchtbares nächstes Jahr herbeiführen. | ||
- | Der Kornmann wohnt in einer unterirdischen | + | Die Wohnung der Roggenmuhme wird unterirdisch gedacht, im „Wurzelreich“ oder in einer Höhle. |
- | Es heißt, der Kornmann, auch Säemann genannt, habe den Saathahn. Daher werden Kinder bei Salzwedel in der Saatzeit mit einem Sach grünen Gesträuchs auf die Felder geschickt um den Saathahn zu holen.[26] Andernorts vertreiben die Kinder am ersten Fastentag den bösen Sämann mit brennenden Strohwischen aus dem Feld.[27] | + | Die Roggenmuhme ähnelt Frau Holle und Perchta darin, dass sie die faulen Mägde straft, welche in den Zwölfnächten ihre Spinnrocken nicht abgesponnen haben. Daher heißt sie auch Rockenmör. Der Hauch der Roggenmuhme bringt Krankheit und Tod. |
- | Jacob Grimm erwähnt in seiner Deutschen Mythologie den Heidmann, einen Geist, der des nachts durch die Fenster der Häuser hineinsieht. Wen er dabei anblickt, der muss über Jahr und Tag sterben.[28] Der Name Heidmann erinnert stark an Heidemann und Heidemänneken, | + | ==== Aussehen ==== |
- | Auch der wilde Mann haust im Korn. Er wirft mit eisernem Knüttel.[30] | ||
- | ===== Kornmann als Kinderschreck ===== | + | Die Roggenmuhme ist häufig ganz schwarz oder schneeweiß beschrieben, |
+ | Die Arme der Roggenmuhme sind lang oder von Eisen. Ihre Finger sind feurig oder eisern. Es heißt auch, dass die Roggenmuhme Krallen an den Händen habe, welche ebenfalls aus Eisen sein können. | ||
- | Der Kornmann fängt die Kinder und nimmt sie mit.[31] Er steckt Kinder in seinen Sack und bringt | + | Die ungewöhnlich großen Brüste der Roggenmuhme sind so lang, dass sie sie über die Achseln schlagen kann. Sie hat viele Brüste. Diese können schwarz, eisern, hölzern oder silbern sein. Sie sind spitz und hart, haben glühende Eisenspitzen oder brennen. Die Brüste sind mit Teer, giftiger Milch oder Blut gefüllt. Wegen des prominenten Merkmals ihrer Brüste heißt die Roggenmuhme daher auch Zitenweib, Tittenwief, Tittenwiv oder Tittewîf. |
- | Manchmal nimmt der Kornmann Kindern ihre Mützen weg. Er haut oder beutelt die Kinder auch.[34] Es heißt vom ihm, dass er die Sommersprossen verursache.[35] | + | Die Roggenmuhme wird als alte und runzlige Frau beschrieben. Sie hat stechende Grannen im Gesicht, hat eine krumme Nase und trägt eine Brille. Zum Teil wird sie sogar kopflos beschrieben. |
- | Mancherorts übernimmt der Kornmann oftmals auch Kinderschreckfunktionen von verschiedenen Erscheinungen der Roggenmuhme | + | Die Roggenmuhme |
- | Teilweise nimmt der Kornmann auch die Natur eines Irrlichts an.[40] Der Kornmann tritt zudem als Aufhocker auf.[41] | + | Außerdem kann sie ihre Gestalt verändern, etwa in eine Schildkröte, |
- | ===== Einzelnachweise ===== | + | Die Roggenmuhme ist häufig in Schwarz gekleidet, kann aber auch ganz in Grau gekleidet sein. Ihr Erscheinungsbild ist zerlumpt. Manchmal trägt die Roggenmuhme auch einen roten Rock oder sie trägt ein rotes Kleid und eine rote Mütze dazu. Sie besitzt einen blauen Mantel, trägt auch weite wehende Röcke. Oft trägt die Roggenmuhme ein weißes Kopftuch wie eine Schnitterin. Manchmal geht sie auf Krücken. |
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- | - Wilhelm Mannhardt: | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
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- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
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- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
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- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
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- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
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- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Wiesbaden 2014, S. 1321. | + | |
- | - Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Wiesbaden 2014, S. 870. | + | |
- | - Felix Dahn, Therese Dahn: Germanische Götter- und Heldensagen. Wiesbaden 2010, S. 593. | + | |
- | - Wilhelm Mannhardt: Die Korndämonen: | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
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- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
- | - Richard Beitl: Untersuchungen zur Mythologie des Kindes: herausgegeben von Bernd Rieken und Michael Simon. Münster/ | + | |
===== Quellen ===== | ===== Quellen ===== | ||
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